Betrieb und Wartung
Laufender Betrieb – Worauf Sie im Alltag achten sollten
Eine Photovoltaikanlage läuft zwar automatisch, doch kleine, regelmäßige Kontrollen helfen, Ertragseinbußen frühzeitig zu erkennen. Viele Aufgaben können Sie selbst übernehmen – ganz ohne technisches Vorwissen. Besonders wichtig ist dabei der Blick auf das Monitoring und die physische Kontrolle der Anlage.
- Ertragskontrolle: Prüfen Sie regelmäßig die Stromerzeugung – idealerweise per Monitoring-App oder Webportal.
- Wechselrichter im Blick: Leuchten am Gerät, Fehlermeldungen oder ungewöhnliche Geräusche sind erste Hinweise auf Störungen.
- Modulverschmutzung: In den meisten Fällen ist keine Reinigung notwendig – außer bei starker Verschmutzung durch Blätter, Vogelkot oder Industrieumgebung.
- Verschattung prüfen: Neue Bäume, Aufbauten oder saisonale Verschattung können die Erträge beeinflussen.
- Sichtprüfung: Kontrollieren Sie 1–2 × jährlich den Zustand der Module, Steckverbindungen und Kabel (soweit zugänglich).

Tipp: Ein kurzfristig niedriger Ertrag ist nicht automatisch ein technisches Problem – prüfen Sie zuerst die Wetterlage oder ob saisonale Verschattungen vorliegen.
Visuelle Kontrolle – einfach selbst gemacht
Prüfen Sie jährlich sichtbare Komponenten wie Modulrahmen, Kabel, Halterungen und Steckverbindungen – insbesondere nach Stürmen oder Wintereinflüssen.

Elektrische Prüfung – alle 4 Jahre empfohlen
Für Isolationswerte, Schutzleiter und Erdung ist Fachwissen erforderlich. Eine Prüfung nach DIN VDE 0105-100 schützt vor Gefahren – und erhält den Versicherungsschutz.

Wann sich ein Fachbetrieb lohnt
Besonders bei Speichern, älteren Anlagen oder komplexer Technik empfiehlt sich eine Wartung durch den Installateur. Viele Betriebe bieten jährliche Wartungsverträge mit Protokoll an.

Diese Komponenten brauchen besondere Aufmerksamkeit
Nicht jede Wartung betrifft die PV-Module selbst. Viele wichtige Aufgaben finden sich rund um Wechselrichter, Speicher und Ladeeinrichtungen – wir zeigen, worauf es ankommt.

Wechselrichter
Kontrolle der Betriebs-LEDs, Reinigung von Lüftungseinlässen, Softwareupdates – Störungen hier wirken sich direkt auf den Ertrag aus.

Batteriespeicher
Regelmäßige Softwareupdates, Lüftergeräusche, Zustand der Zellmodule und Ansprechverhalten überwachen – bei Fehlverhalten Fachbetrieb einschalten.

Wallbox & Zähler
Firmware prüfen, Ladeverhalten testen, Kommunikationsschnittstellen kontrollieren (z. B. bei dynamischer Überschussladung).

Dachintegrierte Systeme
Diese Systeme sind schwer zugänglich – Sichtprüfung auf Undichtigkeiten und thermische Belastung ist besonders wichtig.
Was tun bei Leistungsverlust oder Störungen?
Sie vermuten, dass Ihre Anlage nicht mehr die gewohnte Leistung bringt? Dann lohnt es sich, systematisch vorzugehen. Viele Probleme lassen sich bereits mit einfachen Mitteln erkennen – manche erfordern jedoch fachliche Unterstützung.
Vergleich mit Monitoring-Daten
Kontrollieren Sie die aktuellen Tages- oder Wochenwerte. Ist der Ertrag auffällig niedrig im Vergleich zu vorherigen Zeiträumen? Achten Sie auch auf Wetterdaten als Vergleich.
Sichtprüfung von außen
Werfen Sie einen Blick auf das Dach: Gibt es neue Verschattungen, Verschmutzungen oder offensichtliche Schäden an Modulen, Halterungen oder Kabeln?
Wechselrichter kontrollieren
Prüfen Sie LEDs, Display oder App-Anzeige. Rote oder blinkende Leuchten deuten meist auf Fehlerzustände oder Sicherheitsabschaltungen hin.
Installateur oder Fachbetrieb kontaktieren
Bei unklaren Ursachen oder technischen Störungen ist es sinnvoll, die Anlage von einem Elektrofachbetrieb prüfen zu lassen. Halten Sie Ihre Monitoring-Daten für die Analyse bereit.