Grundlagen der Photovoltaik
Wie funktioniert Photovoltaik?
Photovoltaik ist die direkte Umwandlung von Sonnenlicht in elektrischen Strom – ganz ohne bewegliche Teile, lautlos und emissionsfrei. Grundlage sind sogenannte Solarzellen, die aus Halbleitermaterialien wie Silizium bestehen. Wenn Sonnenlicht auf diese Zellen trifft, werden Elektronen in Bewegung versetzt – Strom entsteht.
Photovoltaik vs. Solarthermie
Während die Photovoltaik (PV) Strom erzeugt, nutzt die Solarthermie die Sonnenwärme zur Warmwasserbereitung oder Heizungsunterstützung. Beide Technologien setzen auf Sonnenenergie, unterscheiden sich aber deutlich im Anwendungsbereich.
Kurz erklärt:
Photovoltaik = Sonnenlicht → Strom
Solarthermie = Sonnenlicht → Wärme
Ein kurzer Blick in die Geschichte
Der sogenannte photoelektrische Effekt wurde bereits 1839 entdeckt. Einen Schub erhielt die Technologie durch den Einsatz in Satelliten ab den 1950er Jahren. Seit den 2000ern hat sich PV wirtschaftlich etabliert – dank fallender Modulpreise und staatlicher Förderung. Heute ist die Photovoltaik eine der weltweit führenden Energiequellen und wird stetig weiterentwickelt. Fortschritte bei Zelltechnologien, Wechselrichterkonzepten und Energiespeicherung tragen dazu bei, Solarstrom noch effizienter, günstiger und vielseitiger einsetzbar zu machen. Auch bei der Integration in Gebäude (Stichwort: gebäudeintegrierte Photovoltaik) eröffnen sich immer neue Möglichkeiten.

Schematische Darstellung: Stromerzeugung durch Licht
Begriffserklärungen zur Grafik:
- Solarstrahlung / Photonen: Lichtteilchen, die Energie zur Stromerzeugung liefern
- n-dotiertes Silizium: Obere Schicht mit Elektronenüberschuss
- p-dotiertes Silizium: Untere Schicht mit Elektronenmangel
- Elektronen: Geladene Teilchen, die sich bei Lichteinfall bewegen
- Frontkontakt / Rückseitenkontakt: Leiten den Strom ab zur elektrischen Last
- Verbraucher: Lampe oder Gerät, das den erzeugten Strom nutzt
Komponenten einer Photovoltaikanlage

Solarmodul
Solarmodule wandeln Sonnenlicht direkt in elektrischen Gleichstrom um. Sie bestehen aus zahlreichen miteinander verschalteten Solarzellen und liefern den Rohstrom für die weitere Umwandlung – meist in mono- oder polykristalliner Bauweise.

Wechselrichter
Der Wechselrichter wandelt den erzeugten Gleichstrom in haushaltsüblichen Wechselstrom (230 V) um. Er übernimmt zudem viele weitere Aufgaben – etwa Anlagenüberwachung, Netzmanagement und bei Hybrid-Wechselrichtern auch die Ansteuerung eines Speichersystems.

Stromspeicher
Batteriespeicher speichern überschüssigen Solarstrom zur späteren Nutzung – z. B. abends oder bei schlechtem Wetter. Viele Systeme ermöglichen auch Notstromversorgung oder Ersatzstrombetrieb bei Netzausfall – je nach Wechselrichtertyp und Installation.

Montagesystem
Das Montagesystem hält die Module dauerhaft sicher am Dach oder Boden – angepasst an Dachtyp (Schräg- oder Flachdach) und lokale Lasten (z. B. Schnee- und Windlastzonen).

Zubehör
Zubehör wie Heizstäbe (zur Warmwasserbereitung mit Überschussstrom), Sicherungen, Energiemanagementsysteme oder Notstromumschalter erweitern die PV-Anlage flexibel – nach Bedarf und Komfortanspruch.
Lohnt sich Photovoltaik für mich?
Photovoltaik zählt heute zu den beliebtesten und nachhaltigsten Formen der Energieerzeugung im privaten wie gewerblichen Bereich. Doch wie bei jeder Technologie gibt es auch hier sowohl klare Vorteile als auch Punkte, die individuell geprüft werden sollten.
Vorteile
- Kostenersparnis: Bis zu 70 % Stromkostenersparnis durch Eigenverbrauch.
- Umweltschonend: Emissionsfreie, leise Stromerzeugung.
- Unabhängigkeit: Eigenstrom + Speicher machen unabhängiger vom Strommarkt.
- Wertsteigerung: PV-Anlagen erhöhen die Attraktivität von Immobilien.
- Förderungen: Staatliche Zuschüsse und Steuerfreiheit für Kleinanlagen.
Grenzen & Herausforderungen
- Wetterabhängigkeit: Stromertrag variiert je nach Standort und Jahreszeit.
- Anfangskosten: Investitionen von 7.000 – 20.000 € sind üblich.
- Flächenbedarf: Dachfläche sollte geeignet sein; Verschattung schränkt die Wirtschaftlichkeit ein, kann aber mit passender Technik gemindert werden.
- Technischer Aufwand: Netzanschluss, Anmeldung & Planung erfordern Know-how.

Wo kommt Photovoltaik zum Einsatz?
Photovoltaik ist längst nicht mehr nur auf dem Einfamilienhaus zu Hause. Vom Balkonkraftwerk bis zur gewerblichen Dachfläche gibt es zahlreiche Einsatzbereiche – angepasst an Verbrauch, Platz und Netzanschluss.

Private Hausdächer
Klassische Eigenheim-Anlagen mit 5–15 kWp. Oft kombiniert mit Speicher, Wallbox oder Heizstab.

Balkonkraftwerke
Kompakte Stecker-Solaranlagen – ideal für Mietwohnungen oder kleine Flächen.

Gewerbliche Anlagen
Große Dachflächen (z. B. Hallen, Büros, Ställe) senken Stromkosten bei hohem Bedarf.

Off-Grid-Systeme
Autarke Systeme für Berghütten, Gartenhäuser oder mobile Anwendungen.
Wie funktioniert eine PV-Anlage im Alltag?
Eine Photovoltaikanlage erzeugt nicht nur Strom – sie verteilt ihn auch intelligent. Je nach Uhrzeit, Verbrauch und Technik fließt Energie zu Ihren Haushaltsgeräten, in den Speicher oder zurück ins Netz.

☀️ Solarmodul
Erzeugt Gleichstrom aus Sonnenlicht.
🔄 Wechselrichter
Wandelt den Strom in haushaltsüblichen Wechselstrom.
🔋 Speicher / ⚡ Verbrauch
Der Strom wird direkt genutzt oder zwischengespeichert.
🌐 Netzeinspeisung
Überschüssiger Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist.
Häufige Irrtümer über Photovoltaik
Trotz zunehmender Verbreitung kursieren viele Mythen rund um die Photovoltaik. Hier klären wir die häufigsten Missverständnisse auf – sachlich, kompakt und verständlich.
„Nur bei Sonne funktioniert PV“
Falsch. Auch bei Bewölkung oder diffusem Licht erzeugen Module Strom – nur mit etwas weniger Leistung.
„Ohne Speicher lohnt sich das nicht“
Schon der direkte Eigenverbrauch bringt Ersparnis. Speicher sind sinnvoll, aber kein Muss.
„Nur Süddächer bringen Ertrag“
Auch Ost-/West- oder Flachdächer erreichen hohe Jahreserträge mit guter Eigenverbrauchsquote.
„PV rechnet sich erst nach Jahrzehnten“
Viele Systeme amortisieren sich heute bereits nach 8–12 Jahren – je nach Verbrauch und Technik.
Was kostet eine Photovoltaikanlage?
Die Kosten einer PV-Anlage hängen von vielen Faktoren ab: Dachfläche, Leistung, Speicher, Montageaufwand und Systemkomponenten. Eine pauschale Aussage ist kaum möglich, aber typische Werte geben eine erste Orientierung.
Typische Kostenfaktoren
- Modultyp und -anzahl
- Wechselrichter (String / Hybrid / Mikro)
- Stromspeicher (optional)
- Montageaufwand (z. B. Dachtyp)
- Verkabelung & Elektroinstallation
- Zusatztechnik: Wallbox, Heizstab, SmartMeter
Preisbeispiel für 10 kWp Anlage
- 10 kWp + 10 kWh Speicher: ab ca. 13.500 € bei Eigenmontage
- Mit Installation durch Fachbetrieb: ab ca. 15.000 € (je nach Aufwand)
Enthalten: Solarmodule, Wechselrichter, Speicher, Montagesystem, Verkabelung, Planung & Dokumentation.
Mögliche Zusatzkosten: Zählertausch, Gerüst, spezielle Dachkonstruktionen oder Anpassungen am Zählerschrank.
Förderungen, Einspeisevergütung und die 0 %-Mehrwertsteuer senken Ihre effektiven Gesamtkosten zusätzlich.
Was kommt nach den Grundlagen?
Sie haben nun ein gutes Verständnis für die Grundlagen der Photovoltaik. Jetzt können Sie den nächsten Schritt machen: von der Theorie zur Umsetzung. Ob Beratung, Planung oder vertiefende Lektüre – hier sind Ihre Optionen.
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